Eine Gruppe von Google-Ingenieuren hat die quelloffene Lernplattform Oppia entwickelt und als Beta-Version zum Testen online gestellt. Mit der schnörkellosen Website lassen sich interaktive Online-Übungen erstellen und veröffentlichen. Anders als viele der einfachen „Drill and Practice“-Übungen, die allerorten im Web zu finden sind, erlaubt es die Gestaltung von Oppia auf falsche oder richtige Schüler-Eingaben angemessen zu reagieren und so beispielsweise sinnvolles Feedback über ein reines ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘ hinaus zu geben. Für den ersten Überblick über die Möglichkeiten empfiehlt es sich, in der Gallery der Beispielanwendungen zu stöbern und zum Beispiel die „Three Balls“-Einheit im Bereich Mathematik oder den „Welcome“-Kurs (beides in englischer Sprache) zu bearbeiten.
Der Code der Lernplattform selbst ist unter Apache-Lizenz veröffentlicht und kann so auch auf eigenen Servern eingesetzt werden. Die Inhalte auf Oppia sind unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 veröffentlicht und dürfen somit mit Namensnennung und unter gleichen Bedingungen weiter verbreitet werden.
Wer selbst bei Oppia aktiv werden möchte und eigene Lerneinheiten, sogenannte „explorations“ erstellen möchte, kann sich mit einem Google-Account anmelden. Gleich nach der Anmeldung müssen die Lizenzbedingungen abgenickt werden, bei denen man sich einverstanden erklärt, dass alle erstellten Materialien unter o.g. CC-Lizenz veröffentlicht werden. Danach geht’s an Eingemachte, denn die relativ mächtigen Funktionen von Oppia wollen erstmal erlernt werden. Darüber hinaus ist noch einiges an Handarbeit gefragt – was evtl. dem Beta-Status der Software geschuldet ist. So müssen beispielsweise beim Einblenden einer Landkarte der Startpunkt und der anfängliche Zoomlevel als numerische Werte eingegeben werden, ohne die Möglichkeit, den Ausschnitt interaktiv zu bestimmen. Eine komplette Exploration für die eigenen Schüler zu erstellen, setzt einiges an Einarbeitungszeit voraus – einen Blick darauf ist Oppa allemal wert.
https://www.oppia.org