Podcast-Spezial II

In diesem zweiten Teil des Podcast-Spezial werden zwei anspruchsvolle Hardwarelösungen von Pinnacle und von Behringer im einzelnen vorgestellt mit denen eigene Podcasts produziert werden können.

Podcast Bundle von Behringer
Behringer Podcastudio MischpultMit dem „FireWire Podcastudio“ Bundle kommt echte Studiotechnik in das Haus des podcastenden Lehrers. Das Herzstück bildet dabei das hochwertige FireWire Audio Interface, das über einen IEEE 1394-Port an den Computer angeschlossen wird. Kurz gesagt, wandelt das Interface die eingehenden Audiosignale eines Mikrofons oder einer anderen externen Quelle digital um und macht sie so für den Computer verfügbar. Umgekehrt dient es der Soundausgabe über einen Kopfhörer oder externer Boxen, ähnlich wie bei einer Soundkarte. Daneben befinden sich noch ein erstklassiger Kopfhörer, ein Studio-Mikrofon und ein professionelles 8-Kanal Mischpult im Lieferumfang, sodass direkt nach dem Zusammenstöpseln und der Installation der Treiber und der Software mit den ersten eigenen Aufnahmen begonnen werden kann.

Behringer Podcastudio MikroDie bebilderte Kurzanleitung ist dabei für bislang tontechnisch unbeleckte Anwender durchaus erforderlich, sind doch einige Kabel in den passenden Buchsen zu platzieren – und auch die passenden Einstellungen am Mischpult, wie etwa die der Phantomspeisung, die das Kondensatormikrofon benötigt, müssen erstmal ausprobiert und gefunden werden. Die Installation der Treiber und der Software funktioniert unter Windows XP problemlos. Mitgeliefert wird – wie übrigens auch beim Pinnacle-Paket – die freie Software Audacity. Mit diesem Audiorekorder und -editor können schon nach kurzer Einarbeitungszeit beliebig viele Audiospuren aufgenommen, gemischt und bearbeitet werden. Während für eine weitere Bearbeitung der aufgenommenen Audiospuren im Audacity-eigene Format gesichert werden sollte, können mit Hilfe eines kostenlos herunterzuladenden MP3-Encoders (LAME) die abgemischten Werke als MP3-Datei gespeichert werden. Auf diesem Schritt folgt dann die Einbindung des MP3-Files in die Homepage oder das Blog, möglichst noch als RSS-Feed.

Im Praxistest spielt das FireWire Podcastudio, das für knapp 200 EUR angeboten wird, seine Herkunft aus dem Tonstudiobereich voll aus. Ist erstmal alles zusammengesteckt und eingerichtet macht die Arbeit mit dem Mischpult bald richtig Spaß. Sofort wünscht man sich (vor allem als Nicht-Musiker) weitere Audioquellen, wie etwa verschiedene Instrumente, um die acht Eingängen richtig auszunutzen. Die Aufnahmen mit dem hochwertigen Stereo-Kondensatormikrofon gelangen bereits nach wenigen Übungsminuten, in denen schnell der richtige Abstand vom Mikro und die passende Aussteuerung gefunden wurde. Soviel Technik verlangt leider auch einiges an Platz auf dem Schreibtisch neben dem PC und sorgt bei nicht ganz so technikaffinen Ehepartnern für einiges Kopfschütteln. Einziges Manko des Behringer-Bundles dürfte für viele PC-Anwender die Firewire-Schnittstelle sein, mit der längst nicht jeder PC ausgestattet ist. So gibt es aus gleichem Hause für 130 EUR seit neuestem auch das Podcaststudio mit USB-Anschluss, allerdings nur mit 5-Kanal-Mischpult und dynamischem Mikrofon.

Infos zum Firewire Podcastudio und zum USB-Podcastudio.
Podcastudio bei ebay.

Podcast Factory von Pinnacle
Pinnacle Podcast FactoryAuch bei der Pinnacle „Podcast Factory“ ist das Herzstück des Bundles das Audio-Interface, das in Form eines kleinen Kunststoff-Quaders mit Drehreglern an der Vorder- und allerlei Buchsen an der Rückseite geliefert wird. Das gesprochene Wort gelangt durch ein dynamisches Mikrofon mit angemessen stabilem Standfuß und sehr kurzem Anschlusskabel in das Interface und wird vom Computer nach der Installation der Treiber mit Hilfe des Programms Audacitiy aufgenommen. Die Podcast Factory verfügt, anders als das Behringer-Bundle, nicht über ein externes Mischpult. Die Aussteuerung des Eingangspegels wird mittels eines Drehknopfes an der Vorderseite und zweier LEDs, die ein Signal, bzw. Übersteuerung anzeigen, vorgenommen. Ein Kopfhörer für den Anschluss am frontseitigen 3,5 mm-Stereoausgang liegt dem Bundle nicht bei. Neben dem Mikrofon kann an der Rückseite noch ein weiteres Instrument angeschlossen werden, wobei das Mischen beider Kanäle über einen einzelnen Drehknopf, ähnlich einer Klangwaage, geschieht.

Durch die wenigen Komponenten ist die Podcast Factory in Minutenschnelle angeschlossen. Etwas länger dauert es anschließend, wenn die richtige Aussteuerung für den optimalen Abstand des Sprechers zum Mikrofon gesucht werden muss, da sich hier im Test die gesuchte Einstellung am Ende der Drehknopfskala fand und bereits durch leichtes Antippen wieder verstellt war. Das Aufnehmen und die Nachbearbeitung mittels Audacity gelingen mit geringer Einarbeitungszeit auch dem Laien. Eine Hilfe für den Einsteiger liefert Pinnacle in Form eines Video-Tutorials auf DVD mit. Das Hochladen des Endprodukts und das Einstellen eines RSS-Feeds übernimmt die Software Podifier, die hier problemlos ihren Dienst verrichtete.

Im Praxistest gefällt die Podcast Factory durch das einfache Anschließen und Aufbauen. Selbst Tontechnik-Einsteigern werden erste erfolgreiche Aufnahmen schnell gelingen. Für einen Straßenpreis von unter 150 EUR erhält man alles, was man zum Podcasten braucht – ausgenommen Kopfhörer.

Infos zur Podcast Factory.
Podcast Factory bei Amazon.

Chefredakteur bei der Arbeit :-)

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