[Trigami-Review]
Wie soll man als technikverliebter, Spielereien zugänglicher Lehrer “Nein” sagen, wenn einem eine High-Tech-Taschenlampe mit der Maßgabe angeboten wird, man möge darüber in seinem Blog berichten. Dieser Versuchung konnte ich nicht dauerhaft widerstehen und so dürfen meine Leser nun einen Testbericht der nagelneuen Led Lenser M7 über sich ergehen lassen:
Was erwartet man von einer Taschenlampe, die laut Herstellerangaben mit ‘Lichtintelligenz’ ausgestattet ist? Ein gutes Gespräch von Mann zu Lampe sicher nicht, aber zumindest weit mehr, als die herkömmlichen Vertreter der Gattung zu bieten haben. Mit der sogenannten Smart Light Technology lassen sich die verschiedenen Lichtfunktionen, die auf drei unterschiedliche Lichtprogramme verteilt sind, einfach anwählen. Für den Einsteiger, der die M7 das erste Mal in der Hand hat und auf der Suche nach dem Einschaltknopf ist, sei auf das hintere Ende der Lampe verwiesen – wobei ‘Einschaltknopf’ für den Multifunktionsschalter, der sich dort verbirgt, ein bisschen zu kurz greift. Befindet man sich in dem Easy-Programm kann ich nach dem Einschalten der Lampe durch Antippen des Knopfes die Lichtleistung deutlich reduzieren und durch erneutes Antippen wieder auf volle Leistung bringen. Mit ‘voller Leistung’ ist dabei ein Lichtstrahl gemeint, der alles andere wortwörtlich in den Schatten stellt, was ich bisher als Taschenlampe mein Eigen nennen durfte. Auch in der dunkelsten Neumondnacht lässt sich mit der M7 der eigene Garten mal eben taghell erleuchten, wenn Junior sein verlorenes Lieblingsmatchboxauto unbedingt zum Einschlafen braucht. Längeres Verweilen auf dem halbgedrückten Knopf quittiert die M7 übrigens mit stufenlosem Dimmen um beim erneuten Druck wieder bei voller Leistung zu landen.
Das Lichtprogramm ‘Professional’ bietet der Reihe nach alle Lichtfunkttionen, die die M7 zu bieten hat. Einmal kurz den Schalter getastet schaltet zur jeweils nächsten Funktion – hat man alle durch, beginnt’s von vorne. Nach dem gedimmten Low-Power-Modus schaltet man sich durch eine Blinkfunktion, den SOS-Modus, bei dem die M7 automatisch dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz blinkt (für Funkamateure: dididi dadada dididi) schließlich zum Stroboskop-Effekt. Dabei verwandelt sich die M7 kurzfristig in eine hellflackernde Discobeleuchtung, die – so ist es gedacht – durch ihre blendende Helligkeit durchaus dafür geeignet erscheint, einen potenziellen nächtlichen Bösewicht in die Flucht zu schlagen, bzw. kurzfristig außer Gefecht zu setzen.
Genau diese Funktion ist es, die die Hauptfunktion des verbleibenden dritten Lichtprogramms ist. Im ‘Defence’-Programm schaltet die M7 per Tastenklick direkt vom Normallicht auf ‘Defence Strobe’, also auf jenes Dauerblitzen, durch das sich nächtliche Jogger ein wenig sicherer fühlen dürfen.
Der professionelle Bruder der M7, die MT7 verfügt darüber hinaus noch über eine angespitzte Batteriekappe, mit der sich im Notfall auch Scheiben einschlagen lassen. Laut Herstellerwerbung gilt sie als ‘praktisch unverwüstlich’ – wer’s ganz hart mag 🙂
Zurück zur Alltagstauglichkeit: Schon die allerersten Generationen von LED-Lampen haben sich durch große Helligkeit hervorgetan, jedoch jahrelang ernste Probleme mit der Fokussierung gehabt. Was nützt die größte Helligkeit, wenn der Lichtstrom unscharf im Raum versickert, haben sich wohl die Jungs von LED Lenser gedacht und das Advanced Focus System entwickelt. Durch die Kombination einer Linse mit einem passenden Reflektor ist die M7 in der Lage, sowohl gebündeltes Fernlicht wie auch, im defokussierten Zustand, kreisrundes Licht z.B. zum Lesen im Nahbereich zu erzeugen. Der Focus lässt sich durch leichtes Verschieben des vorderen Lampenaufsatzes mit einer lockeren Handbewegung einstellen.
Ich gebe gerne zu, dass sich der bisherige Beitrag sehr nach einem LED Lenser M7 Werbeprospekt anhört. Die fantastische Lichleistung der Lampe muss man aber wirklich erst selbst im möglichst dunklem erlebt haben, um sich wahrhaft ‘ein Bild’ davon machen zu können. Einen ersten Vorgeschmack auf die Leistungsfähigkeit der M7 vermitteln die zahlreichen, mehr oder weniger künstlerischen Bilder, die Nutzer der Lampe in der LED Lenser Gallery gesammelt haben. Reges Treiben von zum großen Teil begeisterten Nutzern herrscht auch im LED Lenser Forum. Man gewinnt den Eindruck, dass neben den zahlreichen Themen der Freaks hier auch Fragen gestellt und beantwortet werden, die Otto-Normalbenutzer auch interessieren könnten, so z.B. die Eignung von Akkus für die M7.
Nach all den positiven Seiten sei noch der für mich größte Nachteil der Lampe genannt (jetzt mal abgesehen von den knapp 100 Euro UVP, aber was tut man nicht alles für ein cooles Gadget, mit dem man bei jedem Zeltlager Aufsehen unter seinen Mitbetreuern erregen kann): Seit meiner allerersten Stabtaschenlampe vermute ich den Schalter beim Tragen in der Hand automatisch irgendwo in der Nähe des Daumens, sodass ich die Lampe ohne weitere Drehungen schalten kann. Warum die LED Lenser ihren Multifunktionsknopf, den man gerne auch mal öfter drücken würde, ausgerechnet am hinteren Ende platziert, wo sonst nur der Deckel vom Batteriefach auf’s Aufdrehen wartet, ist mir ein Rätsel. Die Lockerheit, mit der normalweise der Daumen auf den Schalter rutscht, geht dabei zumindest flöten – auch wenn man sich zugegebenermaßen recht schnell an die Position gewöhnen kann.
So, jetzt aber endlich zum Produkt: http://www.ledlenser.com/[…]
Und für die Freunde des Sozialen Webs:
LED-Lenser auf Facebook
LED-Lenser auf Twitter