Laterale sind kleine Rätselgeschichten, bei denen die Mitratenden mit bewusst wenig Anfangsinformationen, dafür meist mit einer skurillen oder paradoxen Einstiegssituation versorgt werden. Die Teilnehmer tasten sich daraufhin mit Ja-Nein-Fragen in die Thematik hinein und zur Lösung hin. Obwohl viele Laterale zumeist ziemlich blutrünstig oder makaber sind, lassen sie sich meiner Erfahrung nach hervorragend nutzen, um z.B. die letzten Minuten einer Unterrichtsstunde zu füllen, wenn die Hausaufgabe bereits an der Tafel steht und auch sonst die Luft raus ist. Innerhalb kürzester Zeit herrscht dann im Klassenzimmer grüblerische Stille, die nur durch die Fragen und Antworten gebrochen wird. Während die ersten Versuche zumeist im ziellosen wilden Herumraten enden, ändert sich die Ratetechnik nach kurzer Eingewöhnung ziemlich schnell. Zielgerichtet wird die Thematik eingekreist und selbst Schüler, die sonst nie zum Zuge kommen, denken mitunter überraschend schnell um die gewünschte Ecke.
Im Lateral-Kapitel der Wikipedia finden sich weitere Informationen und die ersten Einstiegs-Laterale. Die Sammlung auf laterale.de umfasst mittlerweile über 600 der Ja/Nein-Rätsel und mit einer netten Mail an den Betreiber Eckhard Becker erhält man auch die Lösungen dazu.
Für den schnellen Einsatz im Unterricht habe ich einige meiner Lieblingslaterale in einem Dokument zusammengestellt. Dabei finden sich auch Klassiker wie der Saunamord oder die Cocktailparty. Laterale lassen sich alleine ohne Spielleiter nicht lösen, damit aber die Spannung nicht schon beim ersten Durchlesen verloren geht, finden sich die Lösungen erst auf der zweiten Seite.
http://www.lehrerrundmail.de/download/laterale.doc
Laterale? Das ist ja mal nett. Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei (den meisten) Schülern gut ankommt.
Warum heißt das aber Laterale und nicht Rätselkrimis?
Dazu muss ich auch in der Wikipedia nachsehen, die meint:
„Die Bezeichnung des Rätsels kommt vom lateinischen Adjektiv lateral: seitlich, seitwärts sowie von der Denkweise, die zur Lösung erforderlich ist, dem lateralen Denken.“