USB Lock AP

Wie schwierig es ist, mit Windows-Bordmitteln die USB-Schnittstelle gegen unbefugt eingesteckte USB-Speichersticks, MP3-Player, o.ä. zu sichern, hat die Computerzeitschrift c’t in einer ihrer letzten Ausgaben gezeigt. Nun ist der Datenklau per Speicherstick im schulischen Kontext eher vernachlässigbar. Viel größer erscheint jedoch die Gefahr, dass auf Schul- oder Verwaltungsrechnern Viren, Trojaner oder andere Schadsoftware eingeschleppt wird. Dazu reicht es, wenn der vermeintlich wohlmeinende Kollege der Sekretärin eine peppige Schriftart installieren möchte, im Schlepptau jedoch den aktuellen Virus mit auf die Festplatte überträgt.

USB Lock APAbhilfe verspricht hier die Software USB Lock AP der Mediaphor AG. USB Lock ist in der Lage die USB-Schnittstelle so zu verriegeln, dass sich Speichermedien nicht mehr betreiben lassen, die Funktion von anderen USB-Geräten, wie etwa Scannern oder Mäusen wird dabei nicht beeinträchtigt. Die Software geht dabei recht rabiat zu. Wird an einem geschützten Rechner ein Speicherstick unerlaubterweise eingesteckt, erscheint ein bildschirmfüllendes Warnfenster mit dem Hinweis, dass nun noch 15 Sekunden Zeit bliebe, das Gerät zu entfernen. Nach Ablauf des Countdowns überprüft USB Lock die Schnittstelle erneut und fährt bei nicht abgezogenem Stick den Rechner hinunter.
Derart geschützt lässt sich ein Computer die Sperrsoftware auch nicht eben einfach wieder nehmen. Das manuelle Abschießen der im Hintergrund laufenden Prozesse bringt ebenfalls diverse Warnfenster zum Vorschein, gegebenenfalls installiert sich der beendete Prozess von selbst wieder. Zumindest der Gelegenheits-Hacker wird so wirkungsvoll außen vor gehalten.
USB Lock EinstellungenDie Einstellmöglichkeiten der Software beschränkt sich auf die Eingabe des Passwortes, die Wahlmöglichkeit, ob auch CD-ROM- und Diskettenlaufwerk überwacht werden sollen und gegebenenfalls die Verschlüsselung einzelner Ordner der Festplatte, die nur noch nach Eingabe des Passworts zugänglich sind. Leider fehlt eine Möglichkeit, den USB-Schutz näher zu konfigurieren – weder die Ablaufzeit des Countdowns kann angepasst werden, noch die anschließend auszuführende Aktion des Systems (es muss ja nicht immer gleich der Rechner ausgeschaltet werden). Wünschenswert wäre darüber hinaus auch noch das Festlegen bestimmter USB-Devices, die trotz scharf geschalteter Software Zugang zum System haben – gerade als Systembetreuer verbringt man sonst viel Zeit mit dem Entsperren und Sperren von Rechnern.

Fazit
Keine Frage, USB Lock AP erfüllt alle Versprechungen und ist damit in der Lage, PCs wirksam gegen eingesteckte USB-Geräte zu schützen – und das zu einem durchaus erschwinglichem Preis von 19,95 EUR. Ein wenig mehr Komfort bei der Konfiguration der Software wäre jedoch wünschenswert, so bleibt es nur eine Alles-oder-Nichts-Lösung.

USB Lock AP: http://www.nobox.de/usblock_beschreibung.htm
Download der Test-Version: http://www.nobox.de/usblock_download.htm

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