Wer schleppt schon gerne ein Pfund bedrucktes Papier durch die Gegend um immer die aktuelle Rechtschreibung zur Hand zu haben? Vermutlich keiner, auch wenn Lehrer ja gerne mal eine „tragende“ Rolle spielen. Die Lösung für Besitzer eines PocketPCs ist zwar nicht kostenlos zu haben, jedoch allemal seinen Preis wert.
Nach der Installation begrüßt einen das Duden-Icon im Programmverzeichnis des PDAs, über das alle installierten Wörterbücher aufgerufen und verwaltet werden. Die Bedienung ist so einfach wie das Nachschlagen im Papier-Pendant: das gesuchte Wort Buchstabe für Buchstabe eingeben und irgendwann taucht der fragliche Kandidat in der Liste auf. Die neue Rechtschreibung wird auch hier farblich hervorgehoben und natürlich auch die üblichen Einträge wie Silbentrennung, Verwendungsbeispiele, etc. angezeigt. Klare Überlegenheit zeigt die Software, wenn bei den Einstellungen die Softlinks aktiviert werden. Damit funktioniert jedes Wort innerhalb eines Eintrags wie ein Querverweis, so dass die Liste bei einem Klick darauf sofort dahin springt. Eine nette und bisweilen nützliche Spielerei sind die Hörbeispiele, die für einige Wörter mit dem Doppelklick auf das Lautsprechersymbol aktiviert werden können. Damit lassen sich peinliche Situationen durch falsche Aussprache z.B. bei der Frage nach einem Louis-seize-Sessel vermeiden.
Vom Umfang ähnlich, jedoch mit anderem Schwerpunkt ist das Deutsche Universalwörterbuch aus gleichem Hause. Die Worterklärungen sind weitaus umfänglicher und informativer, jedoch wird hier nicht explizit auf die neue Rechtschreibung hingewiesen. Auch auf die Audio-Ausgabe des jeweiligen Wortes muss hier verzichtet werden.
Die Benutzeroberfläche – also die eigentliche Duden-Software – muss jeweils nur einmal installiert werden. Alle weiteren „Bücher“ wie etwa Fremd-, Synonym- oder Englischwörterbuch lassen sich innerhalb des Dudens auswählen und beliebig hin- und herwechseln.
Die Installation selbst gestaltet sich für ungeübte Anwender nicht ganz so einfach: nach dem Entpacken der herunter geladenen ZIP-Datei muss zunächst die Duden-Software und dann erst das jeweilige Nachschlagewerk aufgespielt werden. Für die Sprachausgabe wird noch eine Datei auf dem PocketPC benötigt, die wiederum extra kopiert werden muss. Durch deren Größe kommt es bei der Verwendung von ActiveSync leider immer wieder zu Aussetzern bei der Übertragung, so dass der ganze Vorgang von neuem startet. Hier bietet es sich an, die Dateien mit Hilfe eines Kartenlesers direkt auf die Speicherkarte zu kopieren und diese dann erst in den PDA einzusetzen. Apropos Speicherkarte: Netterweise lässt sich die gesamte Software auf die Karte installieren und ist auch von dort aus lauffähig. Der meist recht knappe Arbeitsspeicher des PocketPCs wird so geschont.
Alles in allem zeigt die Duden-Redaktion eindrucksvoll, welch sinnvolles Arbeitsgerät ein PocketPC mit der richtigen Software darstellen kann. Statt mehrere Duden-Bände immer griffbereit zu haben, genügt ein wenige hundert Gramm schwerer Minicomputer zur Stillung des gesamten Nachschlagehungers. Je nach Gusto und Geldbeutel können dabei verschiedenste Lexika unter einer Oberfläche kombiniert werden.