Web 2.0 in der Schule

Von Agora Wissen ist das Unterrichtspaket Web 2.0 in der Schule, der mit beiliegender CD erschienen. Web 2.0 ist zwar in vieler Munde, doch der Otto-Normal-Lehrer fängt mit dem Begriff wenig an. So ist es folgerichtig, dass der Autor auf den ersten Seiten versucht zu erklären, was sich dahinter verbirgt und wie sich Web 2.0 auf Lehren und Lernen, aber auch auf andere Bereiche auswirkt. Ausgeführt werden Schlagworte wie Mitmach-Web, Cloud-Computing, Online-Anwendungen und einiges mehr.
Die Folgekapitel sind unterteilt in die Themen Organisieren, Recherchieren und Unterrichtstools. Dabei werden im Heft ganz konkret einzelne Tools vorgestellt und auf der CD als Präsentationen, Videos und Mindmaps vertieft behandelt.

Web 2.0 in der Schule
Web 2.0 in der Schule
Unter dem Schlagwort Organisieren befasst sich der Autor mit dem Online-Office von Google namens Google Docs, der Kommunikation per Google Mail und Google Chat, der Verwaltung von RSS-Feeds, dem Web-Notizbuch Evernote und einigen anderen Webanwendungen. Google Calendar beispielsweise wird in Form einer Powerpoint Präsentation eingeführt. Schrittweise wird dabei die Abfolge von der Anmeldung bis zum Eintragen von Terminen und dem Einladen von Gästen beschrieben. Andere Themen finden sich in mit recht eigenwilliger Klanguntermalung unterlegten Videos wieder. Auf der CD werden dazu gleich drei Freeware-Videoplayer mitgeliefert, die aufgrund der unterschiedlichen Formate alle installiert werden müssen. Das CD-Menü verhält sich leider etwas zickig, sodass das Abspielen der Videos den einen oder anderen Zusatzmausklick erfordert. Für eine Publikation zum Thema Web 2.0 hätte sich der Leser und Anwender die bessere Integration in die Präsentationen bzw. in die überhaupt recht schlichte Programmoberfläche gewünscht – Beispiele dazu finden sich gerade auf Web 2.0-Seiten zur Genüge.
Im Modul Recherchieren werden verschiedene Suchinstrumente vorgestellt, denn es soll tatsächlich noch andere Suchmaschinen außer Google geben. Eingegangen wird hier auch auf Spezial-Suchaufgaben, wie etwa die Recherche bei wissenschaftlichen Themen bzw. Arbeiten und die Suche in und nach Blogs. Verschiedene Möglichkeiten, die Suchergebnisse online zu speichern schließen das Kapitel ab.
Modul 3 stellt Tools für den Unterricht vor, als da wären Google Docs, Zoho Projects und -Wiki, Blogger, die Visualisierungssoftware Gliffy und Online-Mindmapping mit Mindomo.

Fazit
Für die Kollegen, die nicht zu den web-affinen Digital Natives gehören, mag das Heftchen einen guten Einstieg in das Web 2.0 bieten. Allerdings wird sich gerade diese Zielgruppe mit der Navigation auf der Benutzeroberfläche und dem Hin- und Herwechseln zwischen Videos und Menüseiten schwer tun. Jene Kollegen, die ihre Nachrichten bereits per RSS-Feed lesen, die selbst twittern, waven, moodlen, usw. bringt das Paket nur wenig Neues. Über die meisten dieser Web-Standardanwendungen stolpert man über kurz oder lang selbst und – gerade das ist ja das schöne bei den meisten Web 2.0-Tools – das selbstständige Erkunden der einzelnen Funktionen macht mehr Spaß und benötigt weniger Zeit als das Anschauen der doch recht drögen Videotutorials. Der Preis mag angesichts der zeitaufwendig zu erstellenden Materialien gerade noch vertretbar erscheinen, das schwarz-weiß gedruckte Heftchen liegt für knapp 40 Euro jedoch recht lappig in der Hand.
Das Paket Web 2.0 in der Schule, bestehend aus dem 40-seitigen DIN A 4-Heft und der CD mit 15 Präsentationen und 18 Video-Tutorials, wird für 39,50 EUR angeboten:
http://www.gesellschaft-agora.de/web_20_schule.htm

2 Kommentare

  1. Um 39,50 könnten die PDF-Texte von der CD ausgedruckt sein. Das ist für mich Abzocke.

    Außerdem hätte ich Erklärung auch von Begriffen erwartet, mit denen Otto-Normal-Lehrer wenig anfängt. Auch wenn sie für den Unterricht nicht relevant sind. z.B. Facebook.

  2. Bei solchen Print-Projekten frage ich mich immer was der/die Verfasser eigentlich glaube wie lange die Inhalte aktuell und nutzbar bleiben. Das ganze dann über Printprozesse abzuwickeln…
    Vielen Dank aber für die Rezension. Das kann ja nicht schaden 😉

    Grüße aus dem Norden,
    Ralf

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